DATUM: 18. Februar 2018
ZEIT: 20:00
Ikarus 18. Februar 2018

„Get ready for a musical journey
that will leave you breathless and exhilarated!“
allaboutjazz.com (USA)

ÜBER DAS ALBUM CHRONOSOME
Der musikalische Organismus IKARUS ist nach Echo mit dem schillernden zweiten Album Chronosomeunterwegs. Der Titel ist ein Wortspiel mit zwei Begriffen, die prägend für die Aufnahme waren: Chromosom(DNA, die als Molekularkomplex verpackt ist) und Chronos (die Personifikation der Zeit). Ramón Oliveras – der Schlagzeuger, Komponist und Leader der Band – verspürte früh einen starken Appetit auf musikalische Einflüsse unterschiedlicher Art und nennt z.B. Morton Feldman, Meshuggah, The Knife und Craig Taborn im gleiche Satz als seine Inspirationen. Das Album erforscht die Idee dieser musikalischen Evolution. Diese braucht
nämlich vor allem zwei Dinge: Zeit und starke Umwelteinflüsse – die DNA des Albums erscheint so als Dokument der Veränderungen, welche die musikalische Form aufnimmt.
Die DNA ist auch der Code, der die Essenz einer Lebensform ausdrückt, festhält und eine formale Kontinuität über längere Zeit garantiert. Der charakteristische IKARUS Klang und der eigene Kompositionsstil war bereits auf dem Debutalbum Echo hörbar. Mit Chronosome haben wir nun die entwickelten Iterationen dieses ursprünglichen Bauplanes vor uns, also die zweite Gen-Generation. IKARUS kombinieren immer noch verspielt abstrakte Formen mit komplexen Rhythmen und herausfordernden Taktarten. Aber neu klingt alles weniger ambitiös und somit runder. Das Stück Ontake ist durch einem 4/4 Puls geerdet, während das Schlagzeug einen
19/8 über einen 6/8 Loop spielt, das Piano einen 5/8 wiederholt und die Sänger darüber im 13/8 schweben. Das Stück klingt aber auch ohne dieses Wissen zugänglich und betörend, weil die Band stets ihre sinnliche Leichtigkeit behält.
Abgesehen von dem subtilen Zusammenspiel, der kompakten Produktion, und der musikalischen
Beweglichkeit, welche die fünf Musiker durch die vielen Konzerte als Working-Band gewonnen haben, ist vor allem ein musikalischer Parameter neu sehr bemerkenswert: Klang-Farbe. Das Album ist voller schillernder, resonierender Farbenpracht. Es hört sich an, als ob man in einen Klang-Urwald aus leuchtenden und vibrierenden Farben und Formen tritt. Für Kenner des ersten Albums scheint Vieles vertraut, die Musik wirkt aber nun verspielter und sinnlicher. Durch diesen Wandel fühlt sich Chronosome warm und natürlich an – nicht zuletzt wegen gelegentlich eigenartig samba-esquen Rhythmen. Die dunklen Töne des Vorgängers sind noch immer hörbar, aber sie dienen nun mehr als Hintergrund um die Tiefenschärfe der neuen Klangfarben zu verstärken. Mit diesem dualistischen Spiel kreiert IKARUS eine wundervoll paradoxe Spannung zwischen Wintermelancholie und einem Tag in Rio.

IKARUS ist ein musikalischer Organismus bestehend aus Ramón Oliveras (Komposition und Schlagzeug), Anna Hirsch (Gesang), Andreas Lareida (Gesang), Lucca Fries (Piano) und Mo Meyer (Bass). Das Quintett ist ein Prisma, durch das Einflüsse aus Jazz, Math Metal, intelligenter Elektronika, Pop und neuer klassische Musik zu einer eigenen musikalischen Sprache gebündelt werden. IKARUS nennen ihre Musik Evocativ Jazz – ein modernes Gebräu, bestehend aus feindgliedrigen Polyrhythmen, sinnlichem Gesang und energetischen
improvisatorischen Ausschweifungen. Eine charakteristische Eigenheit der Band ist die wortlose und klangliche Verschmelzung von männlichem und weiblichem Gesang zu speziellen Melodien und Texturen. Dabei entsteht ein bisher ungehörter Sound zwischen nordischer Dunkelheit und tropischer Farbpalette.

„Die Stücke von Ikarus entfalten eine magische Anziehungskraft.“ NDR, Album der Woche (DE)
„Quality writing, flawless performances and a resplendently detailed production. A significant release indeed.“
Sid Smith, Prog Magazine (UK)
„Fantastic, phantasmagoric, and masterful in its nonchalance, Ikarus is a complete musical experience.“
Bewertung 5/5, Bud Kopman, Allaboutjazz.com (USA)
„Wie in einem musikalischen Luftschloss. Mit allergrösster Sorgfalt konzipiert.“ Tagesanzeiger (CH)
„Der Zuhörer erlebt in gelassenem Gleitflug ein einmaliges Hör- und Sinneserlebnis.“ Rondo Magazine (DE)
„Ein Auftritt mit Nachhall!“ Bewertung 5/5, Jazz’n More (CH)
„This band is unique. It‘s great fun to listen to their music.“ Real & True (JP)

Ramón Oliveras ist Schlagzeuger und Komponist und lebt in Zürich und Berlin. Er schloss
2014 den Master of Arts in Schlagzeug an der Zürcher Hochschule der Künste ab und
studierte von 2016-2017 zeitgenössische Komposition ebenfalls an der ZHdK. In seinen
eigenen Projekten Ikarus und JPTR lebt er seine musikalische Sprache und seine Vision von
Musik als Gesamtkunstwerk. Ramón spielt zudem Schlagzeug im internationalen Trio Punk3
und ist Mitorganisator und Booker beim Perlaton Festival. Stipendien und Förderbeiträge:
2017 Composer Exchange Liszt-institute Budapest, 2017 Residency Medelina Curraglia,
2016 Residency Re/Fugium Dangio-Torre, 2015 Residency Maison des Artistes, 2013
Förderpreis der Friedl-Wald-Stiftung, 2013 Hirschmann-Stipendium.

Anna Hirsch schloss 2015 den Bachelor Gesang an der Hochschule für Musik Basel ab.
Neben ihrem eigenen Projekt Hila Puntur, ist sie Teil des Duos FLEEB, des Impro-Kollektivs
um Kaspar von Grünigen, sowie des Trios Go Ask Alice. Sie ist zudem Mitorganisatorin der
Konzertreihe „Laboratorium für frei improvisierte Musik“, Mitbegründerin des Basler Labels
Hout Records und erhielt 2015 den Förderpreis der Friedl Wald Stiftung. Sie lebt in Basel.

Andreas Lareida hat an der Hochschule der Künste Bern HKB Gesang studiert und 2011 mit
dem Master of Arts in Music Performance abgeschlossen. Sein Ensemble Àgora arbeitet im
Moment am zweiten Album. Er ist zudem Teil der künstlerischen Leitung des
Tanzensembles Éolienne Danse und ist regelmässig im Theater Rigiblick bei Musiktheatern
auf der Bühne.

Lucca Fries schloss 2012 seinen Master of Arts in Music Performance in Luzern ab. Neben
Ikarus hört man ihn vor allem mit seiner Band Hely (mit Jonas Ruther), deren zweites Album
Jangal im 2016 auf Traumton Records erschien und mit dem sie in Indien auf Festivaltour
waren. Mit ihrem Debutalbum „Rapture“ wurden sie für die Swiss Diagonal Jazz Tour 2015
ausgewählt. Lucca Fries lebt in Winterthur.

Moritz Meyer ist als aktiver Kontrabassist bekannt und lebt in Zürich. Neben Ikarus und
dem Joscha Schraff Quartett hat er auch als Mitglied von Cilia Hunch mehrere Alben
aufgenommen und ist auf diversen Bühnen anzutreffen.

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